Miriam Pfad-Eder
Verdichtete Begegnung
Die Bedeutung von Sprachtheorie und Sprachphilosophie für
die Poetik Paul Celans und seinen Gedichtband "Die
Niemandsrose"
Berlin 2010, 232 Seiten, € 24,80; ISBN 978-3-89998-174-2
Über das Buch:
Der Dichter Paul Celan ist für seinen individuellen
Sprachstil, seine Übersetzungskunst und seine Belesenheit
geschätzt und bekannt. Vor diesem Hintergrund bleibt
zu fragen, welche Bedeutung dieses literarische Wissen und
die daraus resultierenden 'Begegnungen‘ mit den Werken
anderer Autoren für sein Œuvre hat. In welchem
Verhältnis stehen Celans zu Lebzeiten publizierte Prosa
(die Bremer Preis-Rede, das „Gespräch im Gebirg“
und die Büchnerpreis-Rede) sowie die Gedichte des Gedichtbandes
„Die Niemandsrose“ mit den vom Dichter rezipierten
Texten aus der Philosophie, Sprachtheorie, Literatur und
aus naturwissenschaftlichen Fachquellen?
Celan liest philosophische und literarische Schriften
von Theodor Adorno, Walter Benjamin, Martin Buber, Johann
Georg Hamann, Martin Heidegger, Ossip Mandelstam, Friedrich
Nietzsche, Blaise Pascal, Gershom Scholem und Margarete
Susman u.a.m. Er nutzt diese Lektüren als Ideen-, Sprach-
und Wortschatzquellen, thematisiert sowie problematisiert
ihre Inhalte und entwickelt in seinen Gedichten neue Herangehens-
und Sichtweisen. Innerhalb dieser Auseinandersetzungen kommt
es zu einer einzigartigen Umgestaltung des poetischen Ausdrucks,
der in Celans Gedichten seinen Höhepunkt findet. Celans
lyrische Sprache gewinnt auf diese Weise eine neue Dimension,
die Dichter und Rezipient raum- und zeitübergreifend
miteinander verbindet, während sie in einer paradoxen
Konzentration von Abstraktion und Präzision gipfelt.