Zu Produktinformationen springen
1 von 1

Weissensee Verlag

Bettina Lange: Postsowjetische Protagonisten

Bettina Lange: Postsowjetische Protagonisten

Normaler Preis €29,80 EUR
Normaler Preis Verkaufspreis €29,80 EUR
Sale Ausverkauft
inkl. MwSt.
Berliner Beiträge zur Mediengeschichte, Bd. 3

Bettina Lange: Postsowjetische Protagonisten

Selbstentwürfe im russischen Film nach der Jahrtausendwende

Sachbuch

Paperback, 14,8 x 21 cm

224 Seiten

ISBN 978-3-89998-229-9

In der vorliegenden Arbeit untersucht die Autorin fiktionale Selbstentwürfe in russischen Filmen der Jahre 2000 bis 2010, die Lebens- und Selbstentwürfe des Einzelnen in der postsowjetischen Gesellschaft in den Blick rücken und individuelle Handlungsmöglichkeiten ausloten. Nicht die bereits vielfach untersuchten Konstruktionen kollektiver Identitäten im postsowjetischen Film stehen im Zentrum der Fragestellung, sondern Filme, die – mehr oder weniger explizit – individuelle Selbstverhältnisse und Selbstentwürfe thematisieren.
Dabei lässt sich die Frage nach Handlungsmöglichkeiten und Selbstentwürfen des Einzelnen im sozialen Raum mit einem zeitgenössischen Begriff von personaler Identität beschreiben, wie ihn etwa Heiner Keupp u. a. verwenden und der von einer Veränderbarkeit von Identität in der Zeit ausgeht.
Im russischen Film ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine Renaissance persönlicher Themen, der Fragen nach Selbst- und Lebensentwürfen des Einzelnen in der Gesellschaft und seinen Möglichkeiten und Beschränkungen festzustellen. Die Protagonisten der in dieser Studie exemplarisch betrachteten Filme der Jahre 2000 bis 2010 sind mit einer Realität gesellschaftlicher und sozialer Umbrüche konfrontiert, in der ehemals identitätsstiftende Zusammenhänge ihre Gültigkeit verloren haben. Zwar ist eine Vielzahl neuer Lebensentwürfe möglich geworden, doch sind die realen Wahlmöglichkeiten und Chancen individueller Lebensgestaltung ungleich verteilt und neuen Beschränkungen unterworfen. Diese unterschiedlichen Einflüsse spiegeln sich in der Narration der Filme und der Konzeption der Protagonisten wider: Zum einen wird eine Auseinandersetzung mit Erzählformen geführt, die auf eine Ganzheit, Ordnung oder Einheit der Person und der sie umgebenden Welt zielen – seien es Kriminalgenres, die Entwicklungsgeschichte, das Märchen oder eine Reise als Sinnsuche, gleichzeitig erproben die Filme alternative Erzählweisen und Figurenkonzepte wie episodisches Erzählen, plurale Figurenkonstellationen, das Spiel mit Genres oder eine minimalistische Erzählweise.

Vollständige Details anzeigen