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Weissensee Verlag

Maud E. Sieprath: Religion und Massenmedien

Maud E. Sieprath: Religion und Massenmedien

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Religionen in Kultur und Gesellschaft (hrsg. von Lidia Guzy), Bd. 2

Maud E. Sieprath: Religion und Massenmedien

Sachbuch

Paperback, 14,8 × 21 cm

273 Seiten

ISBN 978-3-89998-146-9

Die Präsenz der Medien im 21. Jahrhundert und die damit verbundene Macht waren nie zuvor so dominierend wie heute. Die Vorstellung, Religion sei in den Hintergrund getreten und zur Privatangelegenheit geworden, ist überholt. Vieles spricht für eine neue Sichtbarkeit der Religion. Dies enthüllt sich durch verstärktes Interesse an religiösen Sensationen und Themen.
Die Vermittlung religiöser Inhalte, seien sie explizit oder implizit, wird in unserer modernen Gesellschaft maßgeblich durch die Medien geprägt und übt auf alle Bereiche unseres Lebens Einfluss aus. Durch die Massenmedien sind Veränderungen der Kommunikationsweise von Religion entstanden. Das Suchen nach Vorbildern und Leitfiguren, nach Stars und Sternchen hat sich entsprechend der massenmedialen Entwicklung verschoben. Fragen nach der Veränderung von Kultur und Religion, zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Gesellschaft durch die Nutzung der Medien, wie auch die Präsentation und Vermittlung von Kultur und Religion durch diese, stehen im Vordergrund.
Anlass zu dieser Publikation gab die überholte Vorstellung Religion sei in den Hintergrund getreten und zur Privatangelegenheit geworden. Vieles spricht für eine neue Sichtbarkeit der Religion und ihr Rückmarsch in die Gesellschaft ist deutlich sichtbar. Dies enthüllt sich beispielsweise durch verstärktes Interesse religiöser Sensationen und Themen durch die Medien, wie man etwa an der Berichterstattung und Fernsehübertragungen über das Papststerben im Beitrag von Maud E. Sieprath sehen kann. Hier wird das Superstar-Image, das Live-Event als Trauerbewältigungsinstrument und das Phänomen der Massenbildung näher beleuchtet.
Antje Laskowski beschreibt in ihrem Artikel ´wie westliche und nichtwestliche Medien in perfektem Zusammenspiel innerhalb weniger Tage jene Massenhysterie erzeugen können`, den sogenannten Karikaturenstreit. Sie erläutert den Humor in der islamischen Welt als Hintergrund der Proteste und die damit verbundene Sensibilität gegenüber kritisch-religiösen Äußerungen und kommt zu dem Schluss, dass die Karikaturen hauptsächlich als politisches Kalkül eingesetzt wurden. Durch die Instrumentalisierung, Polarisierung und Emotionalisierung der Religion auf beiden Seiten wird eine gewollte gegenseitige Dämonisierung erreicht.
´Nicht nur die Berichterstattung in den Medien hat sich gewandelt, sondern auch die Haltung der Journalisten.` Christel Gärtner analysiert in ihrem Beitrag Die Rolle der Medien bei der Rückkehr der Religion: Die habituellen Voraussetzungen für die Wahrnehmung und Deutung religiöser Ereignisse bei journalistischen „Meinungsmachern“ wie Journalisten sich dem Thema Religion zuwenden. Nach der Darstellung ihres theoretischen Zugangs und einer Skizzierung des Forschungsprojektes erläutert sie anhand zweier Fallbeispiele ´welche Bedeutung der religiöse Habitus von Journalisten für ihre Wahrnehmung und Deutung der aktuellen Religionsentwicklung hat.
In ihrem Beitrag Fernsehprediger, Online-Counselling und Fatwa-Hotlines: Zur Medialisierung des Islam setzt sich Carola Richter mit dem arabischen Fernsehen und Internet bezüglich des Islams auseinander. Sie erklärt das Zusammenspiel des politischen, ökonomischen und sozialen Aspektes, die zu einer Revitalisierung/ Neuerweckung des Islams in den Medien führte und zeigt die Besonderheiten der Medien- und Kommunikationsstruktur rund um die Religion in der arabischen Welt auf.
Beate Rohmann erläutert in ihrem Artikel die Rolle populärer Medien im Kontext einer Konversionsgeschichte am Beispiel des westafrikanischen Pastors Dr. Martin Tsala Essomba, den sie im Rahmen einer Feldforschung, organisiert vom Institut für Ethnologie der FU Berlin, im Zeitraum Juli - Oktober 1999 an der Cote d´Ivoire kennenlernte. Sie beschreibt die Konversion und den Karriereverlauf des Pastors, der, beeinflusst durch das Medium Buch, zum Höhepunkt und durch das Medium Internet zum Tiefpunkt seiner Karriere gelangte. Denn im Internet ´agieren Interessierte quasi als unabhängige Qualitätsprüfer im Sinne einer „Stiftung Warentest“`.
Nadja Miczek befasst sich in ihrem Artikel „Virtuelle Spiritualität“ Gegenwärtige Westliche Esoterik in Second Life mit dem Verbindungspunkt virtueller Welten und ihrer religionswissenschaftlichen Relevanz. Schwerpunkt dieses Aufsatzes liegt auf dem Cluster Gegenwärtige Westliche Esoterik (GWE). Es folgt eine Beschreibung der virtuellen Repräsentanz, sowie der handelnden Akteure bezüglich ihrer Religiosität und religiöser Praxis.
Márcia E. Moser beschäftigt sich in ihrem Beitrag Christlich-Sicher-Geborgen? Das Internet als Debattenraum für christliche Lesen und Schwule mit dem Internet ´als ‚sicherem’ Debattenraum für Personen und Positionen, die innerhalb einer Religionsgemeinschaft marginalisiert und negiert werden.` Mit der Frage nach dem Internet als Diskussionsforum für religiöse Spannungen und Konflikte, sowie nach der Möglichkeit der Positionierung und Stabilisierung marginalisierter Gruppen informiert dieser Beitrag über die christlichen Homosexualitätsdebatten sowie deren Auf-arbeitung im Internet.
Im zweiten Artikel von Maud E. Sieprath, Nichtfassbare Geister – zufällige Codesegmente – eine Roboterseele? Eine Analyse zum SF-Film ´I, robot` wird als Hauptthema die Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Folgen verarbeitet. Inhalte wie Identitätssuche, Glaube/Vertrauen versus Logik/Technologie, Freiheit versus Sklaverei, die Entwicklung der eigenen Individualität, Bedeutung, Zweck und Ziel des Lebens werden verhandelt. Durch die KI werden die Probleme der menschlichen, individuellen Existenz zugleich widerspiegelt und verschärft. Die im SF entwickelten Al-ternativwelten animieren den Zuschauer sich mit der eigenen Realität zu konfrontieren und zu der Überlegung zu gelangen, warum die eigene Welt so ist wie sie ist.
Daniela Kurzke vermittelt mit ihrem Beitrag Medialisierung des Dalai Lama. Vom Bauernjungen zum buddhistischen Superstar einen Einblick von der Entwicklung von einem einfachen Bauernjungen zur heutigen ‚Marke’ Dalai Lama. Schwerpunkte bilden seine Reisen, seine Vermarktung und seine Darbietung in den Medien. Sie erläutert den Einsatz der Medien, die maßgeblich an der Wahrnehmung eines religiösen Spezialisten und seiner Religionszugehörigkeit beteiligt sind und dieses Bild der Öffentlichkeit präsentieren.
Der letzte Beitrag, The Replicant’s Rendez-vous with Reality? Variations on God in Three Novels of Philip K. Dick, von Réka Szilárdi, befasst sich mit der Beziehung von SF-Literatur und Religion. Dies stellt sie, anhand von drei Novellen (UBIK, The Three Stigmata of Palmer Eldritch, Do Androids Dream of Electric Sheep?) von Philip K. Dick, dem führenden SF-Schriftsteller der Vereinigten Staaten, in ihrem Artikel dar. Die Darstellung von Realitäten sowie unterschiedliche Varianten des Religiösen und Spirituellen stehen im Vordergrund.

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